262001 Nov Höchste Anforderungen souverän gemeistert
Schwarzwälder Bote
Akkordeonorchester Beffendorf und Musikkapelle Altoberndorf locken zahlreiche Zuhörer in die Klosterkirche
Oberndorf (wak). Auch beim 22. Herbstkonzert des Akkordeon-Orchesters Beffendorf mit Jugendorchester (Leitung Alexander Flory) und der Musikkapelle Altoberndorf (Leitung Wolfgang Dieringer) war die ehemalige Klosterkirche in Oberndorf brechend voll.
Harry Römpp, der in diesem Jahr durch das Programm führte, stellte das erste Stück des Jugendorchesters vor: musikalisch wird ein Jahrmarkt mit Flohzirkus, Leierkasten- und Dudelsackmusik geschildert. Das Jugendorchester war prächtig eingestellt: munter hüpften die Flöhe der Partitur von den Instrumenten. Der Musettewalzer wurde herrlich »geleiert«, die Dudelsackmelodie prächtig nachempfunden.
Auch die nachfolgende Suite »Open Air«, die rhythmisch hohe Anforderungen an die jungen Spielerinnen und Spieler stellte, belegte den hohen Ausbildungsstand des Jugendorchesters. Das Programm des Beffendorfer Hauptorchesters stand unter dem Thema Südamerika. Im »Tango Bolero« wurde das Bolero-Thema fein vorgestellt, der Tango klar abgesetzt. Hier, wie auch in »Melodia en Lamenor«, mit seinen höchst komplizierten Passsagen im Mittelteil. zeigte sich der Erfolg der Probearbeit.
Auch mit dem »Tango Medley«, »BrasiIia« und »Samba de Acucar« wurden herrlich Melodien mit erstaunlicher Spielfertigkeit geboten. Schnelle Läufe in kleinen Notenwerten kamen scheinbar mühelos. Das »Krimi-Puzzle« mit Schuss und gellendem Schrei setzte dem gekonnten Spiel der Beffendorfer Musikerinnen und Musiker das Sahnehäubchen auf. Nach der Pause begann die Musikkapelle Altoberndorf mit »Studio I«: in den musikalisch vorgegebenen Pausen führte Harry Römpp in den zweiten Teil des Konzertes ein. Hier war für Daniela Trik die erste Gelegenheit solistisch (Es-Saxophon) aufzutreten.
»Das Abzeichen« war zum 50.Geburtstag des Dirigenten Wolfgang Dieringer von Uwe Deuringer einstudiert worden: hier konnten alle Register glänzen, und sie nutzten auch diese Gelegenheit.
Der große Soloauftritt für Elke Fischinger an der Querflöte kam -unterstützt von Uwe Deuringer an der Klarinette- im »Concertino«. Hinreißend das Zusammenspiel zwischen Solistin und Orchester, die sich die musikalischen Bälle zuspielten.
Das Kontrastprogramm dazu »New Age Rock«, ein höchst anspruchsvolles Stück, das Wolfgang Dieringer sicher leitete.
In »Happy Trombones« stellten sich Dirk Frädrich, Markus Schwanzer und Klaus Schneider solistisch mit ihren Posaunen vor. Das Zusammenspiel von Solisten und Orchester, ein herrlicher Sound.
Der »Tanz der Vampire« - wieder mit einem Solo für Daniela Trik - bot wahrlich teilweise gespenstische Musik, die sogar Vampire in persona in die Klosterkirche lockte.
Mit »Hair« verabschiedeten sich die Altoberndorfer Musikerinnen und Musiker offiziell. Doch wie auch die anderen Akteure durften auch sie nicht ohne Zugabe, die gerne gewährt wurde, von der Bühne.